Der DGB-Index Gute Arbeit ist eine jährlich stattfindende repräsentative Umfrage von Abeitnehmer:innen zu ihren Arbeitsbedingungen. Beschäftigte werden beispielsweise gefragt, ob bei ihrer Arbeit ausreichende Qualifizierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bestehen, oder wie es um die Aufstiegschancen im Unternehmen bestellt ist. Zudem werden sie gebeten, ihre Arbeitsbedingungen zu bewerten. Interessanterweise kann der DGB-Index auch als Instrument für Beschäftigtenbefragungen im Betrieb eingesetzt werden. Dabei werden die Unternehmen von Berater:innen unterstützt.

Auf der Webseite des DGB-Index befinden sich sowohl die jährlichen Berichte als auch kurze Reports zu spezifischen Themenfeldern der Befragung wie „digitale Transformation der Arbeitswelt“.

Klimaschutz und Arbeit

Dieses Jahr ist die Broschüre „Klimaschutz und Arbeit. Weiterbildung als Baustein einer erfolgreichen Transformation“ neu dazugekommen.

Dem zugrunde liegen zwei Fragen zum Thema Klimawandel, die in die Befragung von 2022 zusätzlich aufgenommen wurden. Gefragt wurde:

  • Ob bereits Auswirkungen von Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels auf die eigene Arbeit wahrgenommen wurden?

Wenn dies nicht oder nur im geringen Maß der Fall war:

  • Ob für die kommenden fünf Jahre Auswirkungen auf die eigene Arbeit erwartet werden?

In der Tat gibt jede:r fünfte Befragte (19 Prozent) an, bei der Arbeit  in (sehr) hohem Maß mit Auswirkungen von Maßnahmen des Klimaschutzes konfrontiert zu sein. 60 Prozent geben an, dass sie für die nähere Zukunft mit solchen Veränderungen rechnen.

Die Auswirkungen werden je nach Branchen unterschiedlich wahrgenommen: am stärksten in der Branche Ver- und Entsorgung (49 Prozent) und im Maschinen- und Fahrzeugbau (36 Prozent der Befragten). In der Dienstleistungsbranche sind die Auswirkungen deutlich geringer (Sozialwesen 8 Prozent, Gesundheit 5 Prozent der Befragten). Zudem spielen das Qualifikationsniveau und die Betriebsgröße eine Rolle bei der Einschätzung der befragten Beschäftigten hinsichtlich der Auswirkungen vom Klimaschutz auf ihre Arbeit.

Dank Weiterbildung weniger Zukunftsängste

Beunruhigend ist, dass je stärker die Maßnahmen des Klimaschutzes die eigene Arbeit betreffen, desto stärker sind die beruflichen Zukunftssorgen der Beschäftigten (22 Prozent machen sich (sehr) häufig Sorgen bei Veränderungen, die „in sehr hohem Maß“ spürbar sind). Der Ausgang des klimabedingten Strukturwandels ist noch ungewiss und diese Zukunftssorgen decken sich mit der Tatsache, dass neue Berufe entstehen und andere verdrängt bzw. neu definiert werden.

Die gute Nachricht ist: Das Ausmaß dieser Befürchtungen verändert sich positiv, je mehr Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen:

Wenn es keine betriebliche Weiterbildung gibt, machen sich 43 Prozent der Beschäftigten sehr häufig Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Existieren umfassende Weiterbildungsangebote sind es 11 Prozent. Beschäftigte in Betrieben mit weniger als 20 Arbeitnehmer: innen sind hier klar im Nachteil, denn nur 49 Prozent dieser Beschäftigten geben an in (sehr) hohem Maß über betriebliche Weiterbildungsmöglichkeiten zu verfügen. Bei Betrieben mit 2.000 oder mehr Beschäftigten sind es 75 Prozent der befragten Beschäftigten.

Demzufolge wird ein Unternehmen mit betrieblicher Weiterbildung nicht nur zukunftsfähiger, sondern verbessert auch das Betriebsklima: Die Beschäftigten haben weniger Sorgen und Zukunftsängste.

Den Bericht „Klimaschutz und Arbeit. Weiterbildung als Baustein einer erfolgreichen Transformation“ finden Sie auf der Internetseite des Index-Gute-Arbeit des DGB.

Institut für Forschung, Training und Projekte (IFTP)