Stets bemüht, aber ohne große Fortschritte: Zu diesem Ergebnis kommt die von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) bundesweit durchgeführte Befragung von mehr als 4.000 Unternehmen aus acht verschiedenen Wirtschaftszweigen zum Thema „Digitalisierung“. Betriebe hatten u.a. die Möglichkeit, ihre eigenen Bedarfe, bereits verwendete Technologien oder Herausforderungen bei der Digitalisierung anzugeben. Den eigenen Digitalisierungsstand bewerten Unternehmen (unverändert zum Vorjahr) mit der Durchschnittsnote von 2,9 und somit als „befriedigend“.
Die Herausforderungen der Digitalisierung
Zeitmangel (37%), die Komplexität bei der Umstellung vorhandener Prozesse sowie hohe Kosten, die mit der Anschaffung neuer digitaler Technologien einhergehen (beide 34%), stellen die größten unternehmensinternen Probleme der Digitalisierung dar. Verschärft wird dies durch bürokratische Hemmnisse, was insbesondere kleinere Betriebe mit weniger als zehn Beschäftigten betrifft.
Kompetenzauf- und ausbau wird demnach immer wichtiger: Zwei von drei Unternehmen sehen die Dringlichkeit, ihre Mitarbeitenden im Bereich Digitalkompetenzen weiterzubilden, bei jedem zweiten Unternehmen steht die Weiterbildung zum Umgang mit digitalen Technologien auf der Agenda. Darüber hinaus möchten 44% die Datenkompetenz der Beschäftigten, also das Verständnis zur Analyse, Aus- und Verwertung von Daten, schulen.
Nutzung digitaler Technologien gewinnt an Fahrt
Gegenüber der Vorjahresbefragung hat sich die Nutzung digitaler Technologien in nahezu allen Feldern gesteigert: Cloud-Lösungen, Edge-Computing sowie Robotik-Verfahren haben einen Zuwachs erfahren und werden auch in Zukunft von Bedeutung sein. Des Weiteren planen 23% der Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre die Einführung von Künstlicher Intelligenz im Betrieb. Dies zeigt, dass der Großteil der Unternehmen offen gegenüber neuen Technologien ist und die digitale Transformation – mit den geeigneten Rahmenbedingungen – als Chance begreift.
Betriebe können dabei von der Vermittlung digitaler Basiskompetenzen oder durch Unterstützung beim Ausbau der Daten- und Informationssicherheit profitieren. Aus diesem Grund werden neben spezifischen Anlaufstellen und Fördermöglichkeiten auch niedrigschwellige Basisangebote benötigt, die die Unternehmen bei der Digitalisierung begleiten.
Die vollständigen Ergebnisse der Befragung können hier kostenfrei heruntergeladen werden.
Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)