Eine spannende und vielfältige Veranstaltung liegt hinter uns. Am 06.06.2023 durften wir zahlreiche Weiterbildungsverbünde, Vertreterinnen und Vertreter der Sozialpartner, sowie aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Haus der deutschen Wirtschaft in Berlin begrüßen. Auf unserer gemeinsam mit der BDA ausgerichteten Fachtagung zum Bundesprogramm „Aufbau von Weiterbildungsverbünden“ konnten wir umfangreiche Impulse sammeln und zeigen, wie sich die Arbeit der Verbünde gestaltet. Ob in den „Deep Dives“, den Talkrunden auf dem Podium oder beim „klassischen“ Netzwerken im Foyer: Die bisherige Arbeit der Weiterbildungsverbünde wurden von allen Beteiligten als Erfolg gewertet.
- Das Programmheft inklusive einem Überblick über alle Weiterbildungsverbünde finden Sie hier zum Download.
- Die Aufzeichnung der Grußworte, Gesprächsrunden und des Abschlusspanels können Sie sich auf unserem Youtube Kanal noch einmal ansehen.
Begrüßung und Auftakt
Eröffnet wurde die Fachtagung durch die Gastgeberin Christina Ramb, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Frau Dr. Gunilla Fincke, Leiterin der Abteilung Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung und Fachkräftesicherung im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Frau Ramb stellte in ihrem Grußwort die Notwendigkeit für passgenaue und besonders regionalspezifische Weiterbildungsangebote heraus und betonte die Erfolge, welche die insgesamt 53 vom BMAS geförderten Weiterbildungsverbünde diesbezüglich mit ihrer Arbeit schon erzielen konnten. Kern der Fachtagung solle der Austausch mit den Verbünden, sowie der Wissenstransfer ihrer Arbeit sein. Dr. Gunilla Fincke, betonte in ihrer Begrüßung den sozialpartnerschaftlichen Ansatz der Weiterbildungsverbünde und die von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite gemeinsam geleisteten Bemühungen, Weiterbildung besonders für KMU attraktiv zu machen. Für die Fachkräftesicherung sei es unabdingbar, Qualifizierungsmaßnahmen in Unternehmen nachhaltig zu verankern.
Talk 1: Gelingensbedingungen für Verbünde
Weiterbildung im Verbund: Welche Organisationsstrukturen haben sich bewährt? Wie sind Unternehmen und Beschäftigte eingebunden? Wer sind wichtige Multiplikatoren?
In der ersten Talkrunde standen vor allem Fragen der Gelingensbedingungen und Organisationsstrukturen für Verbünde im Mittelpunkt. Durch die Talkteilnehmenden als Vertreter*innen aus Wirtschaftsförderung, Arbeitskammer und einem Unternehmenscluster konnten unterschiedliche Verbundansätze vorgestellt werden. Unter anderem ging es um die Vor- und Nachteile von branchenbezogenen und branchenübergreifenden Verbundansätzen, die Rolle der Netzwerkpartner bei der nachhaltigen Verankerung in der Region, und um die Frage, inwieweit die Einbindung der Sozialpartnerstrukturen in der Verbundarbeit dazu beiträgt, die Türen bei Unternehmen und Beschäftigten zu öffnen.
Talk 2: Bedarfe und Instrumente
Qualifizierungen für die Zukunft: Welche Weiterbildungsbedarfe werden identifiziert? Welche Tools kommen dabei zur Anwendung?
In der zweiten Talkrunde gaben zwei Verbünde einen konkreten Einblick in ihre Arbeit. Um passende Weiterbildungsangebote entwickeln und auch bündeln zu können, müssen die Bedarfe in der Region oder einer Branche erfasst werden. Dabei können verschiedene Ansätze und Methoden zum Einsatz kommen. Leitfadengestützte Interviews haben sich beispielsweise als gutes Instrument gezeigt, um besonders KMU in der Region nach ihren spezifischen Anforderungen zu befragen. Weiter wurden besonders unternehmerseitig „softe“ Themen wie Wissensmanagement oder Mitarbeiterführung als jene Bereiche identifiziert, in welchen Handlungsbedarfe bestehen.
Talk 3: Branchenspezifische Zukunftskompetenzen
Transformation der Fahrzeugindustrie: Welche Weiterbildungsbedarfe bestehen in ausgewählten Branchen der Fahrzeugindustrie? Was sind die Zukunftskompetenzen?
In der dritten Gesprächsrunde wurde ein Blick auf die Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarfe von Unternehmen der Fahrzeugindustrie geworfen. Dabei zeigte sich, dass besonders KMU aus der Zulieferbranche einen hohen Bedarf an zielgruppenspezifischen Weiterbildungsmaßnahmen haben. Beim Wissenstransfer, zum Beispiel über neue Antriebstechnologien und der strategischen Geschäfts- und Personalentwicklung von KMU, kann ein Weiterbildungsverbund als zentrale Schnittstelle wertvolle Erkenntnisse für das Unternehmen generieren und sichtbar machen. Eine zentrale Einsicht wurde von den Diskutierenden geteilt: Weiterbildung darf nicht nur als Kostenfaktor angesehen werden, sondern ist immer auch eine Investition in die Zukunft.
Abschlusspanel
Weiterbildungsverbünde im Kontext der Nationalen Weiterbildungsstrategie
In der Abschlussdiskussion wurde der Fokus geweitet und die Arbeit der Weiterbildungsverbünde besonders im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) beleuchtet. Um auch Menschen mit geringer oder keiner Qualifizierung in die Weiterbildung zu bringen, wurde beispielsweise die Möglichkeit von Teilqualifizierung (TQ) von Vertreter*innen des DGB und der BDA, des BMAS und der Bundesagentur für Arbeit (BA) diskutiert. Es wurde verdeutlicht, dass die Weiterbildungsverbünde als Schnittstelle von Bedarfen und Angeboten eine wichtige Rolle in der Umsetzung der NWS einnehmen und die Zusammenführung der Qualifizierungserkenntnisse aus den Verbünden mit der geplanten Nationalen-Onlineweiterbildungsplattform (NOW) intensiviert werden soll.